Können Sie sich vorstellen, dass man das Wasser Kilometerweit schleppen muss und man nicht weiß, ob man es trinken kann, ohne krank zu werden?

Am selben Tag kamen die Knechte, die den Brunnen gruben, zu Isaak und berichteten: „Wir sind auf Wasser gestoßen!“
1. Mose, Kapitel 26, Vers 32

Wasser ist für uns in Europa eine Selbstverständlichkeit. Wir müssen nur den Wasserhahn aufdrehen. Ohne weitere Anstrengung fließt es auch schon, kühl, klar und sauber.

Können Sie sich vorstellen, dass man das Wasser Kilometerweit schleppen muss und man nicht weiß, ob man es trinken kann, ohne krank zu werden?

Dank AFRIKA-Projekte e.V. und den Spendern können wir auch in diesem Jahr wieder zwei Brunnen realisieren. Das Team vor Ort hat die Dörfer ausgesucht. Die Wahl war nicht leicht, denn der Bedarf an sauberem Wasser ist in der Sahelzone allgegenwärtig.

Die Wahl fiel auf das Dorf Adija, das in der Ebene in der Nähe von Maroua liegt, und auf das Dorf Guirziga in den Mandarabergen.

Schon Isaak im Alten Testament konnte ein Lied davon singen, wie schwierig es ist, eine geeignete Wasserstelle für Mensch und Tier zu finden. So hatte fast jeder Brunnen einen Namen und oft wurde in der Nähe auch ein Altar errichtet.

In all den Jahren konnte Lumière-Cameroun bereits 19 Brunnen realisieren. Und jeder von ihnen hat seine eigene Geschichte. So auch in diesem Jahr.

Das Bohrteam beginnt in den Bergen. Die erste Bohrung. Enttäuschung, kein Wasser. Die zweite Bohrung war auch ein Misserfolg. Das Bohrteam ist entmutigt und fährt nach Adija.

Hier ist dann gleich die erste Bohrung erfolgreich und das Wasser sprudelt. Danach wurde das „Brunnenzimmer“ gemauert und die Pumpe installiert. Nach insgesamt zwei Wochen war der Brunnen in Adija fertig und konnte der Bevölkerung übergeben werden.

Beginn der Arbeiten in Adjia

 


Die Dorfbewohner von Adija verfolgen gespannt die Bohrung und sie freuen sich, dass das Bohteam auf Wasser gestoßen ist.


Das Brunnenzimmer kurz vor der Fertigstellung


Der fertige Brunnen mit dem Ablauf in die Viehtränke.

 

Es ist zwar kein fließendes Wasser, doch für die Frauen des Dorfes ist es ein sehr großer Fortschritt, dass sie nicht mehr weit laufen müssen und dass sie wissen, dass das Wasser sauber ist.

Das Bohrteam fährt zurück nach Guirziga. In der Zwischenzeit hat die Bevölkerung einen Weg für die LKW geschaffen, da an einer schwer zugänglichen Stelle gebohrt werden soll. Alles hält den Atem an und betet. Doch auch hier ist kein Wasser und unverrichteter Dinge verlässt das Team enttäuscht das Dorf.

Jetzt hat die Regenzeit eingesetzt und wir müssen geduldig auf die kommende Trockenzeit warten.

Wir hatten bereits einige ähnliche Situationen. Bisher haben wir noch kein Dorf unverrichteter Dinge verlassen und Gott hat unsere Geduld und Durchhaltevermögen belohnt. So sind wir sicher, dass Gott auch Guirziga mit einem Brunnen segnen wird.